Hohenheimer Mediendialog

Über den Mediendialog

Der Hohenheimer Mediendialog ist eine Veranstaltungsreihe, die die Fachschaft KoWi organisiert. In der Regel findet der Mediendialog einmal im Jahr statt. Es handelt sich um eine Podiumsdiskussion zu einem aktuellen Thema aus dem Medien- oder PR-Bereich. Der erste Mediendialog fand 2009 statt.

Mediendialog 2018

Datenschutz – The bigger the better?

In diesem Jahr fand der Mediendialog zum ersten Mal in Zusammenarbeit mit der Public Relations Initiative Hohenheim e.V. (PRIHO) statt. Eine KoWi-KoWi-Kooperation sozusagen. Die Veranstaltung am 27. Juni stand unter dem Titel „Datenschutz – The bigger the better? Vom Paragraphen in die Praxis“. Anlass war die am 25. Mai in Kraft getretene Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union.

Wie lässt sich das Gesetz in die Praxis übersetzen? Und bedeutet mehr Datenschutz auch besserer Datenschutz? Gemeinsam mit Experten aus Wissenschaft und Praxis sprachen wir darüber, welche Veränderungen das Gesetz sowohl für Unternehmen und Journalisten als auch für Privatpersonen mit sich bringt.

Unsere Gäste:

  • Dr. Moritz Votteler – Rechtsanwalt und Avocat für u.a. Datenschutzrecht
  • Prof. Dr. Wolfgang Schweiger – Lehrstuhlinhaber für Kommunikationswissenschaft insb. Interaktive Medien- und Onlinekommunikation an der Universität Hohenheim
  • Johannes Kaufmann – Abteilungsleiter "Strategie und Distribution" bei SWR.Online

Bei der Frage, ob Fluch oder Segen, gingen die Meinungen unserer Podiumsteilnehmer auseinander - in einem Punkt waren sie sich aber einig: Optimal ist das neue Gesetz nicht. Vor allem für Unternehmen bedeutet es einen erheblichen Dokumentationsaufwand, der teilweise kaum zu bewältigen ist. Unsere Moderatoren Lena Neeten (4. Semester Bachelor; Fachschaft) und David Möller (4. Semester Master Kommunikationsmanagement; PRIHO) mussten sich zwischenzeitlich regelrecht das Mikrofon zurückerobern, so rege ging die Diskussion zwischen den drei Gästen hin und her. Auch wenn sich viele Aspekte und Auswirkungen des Gesetzes erst im Laufe der Zeit durch Urteile konkretisieren werden, konnten die Experten bei einigen Punkten auch Licht ins Dunkel bringen. Den Abschluss der Veranstaltung bildete wie in jedem Jahr ein Sektempfang im Tannenzapfenzimmer vor der Aula. 

Wir bedanken uns auch im Namen von PRIHO für eine spannende und angeregte Diskussion - nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen Beiträge aus dem Publikum.

Zum Bericht auf der Webseite von PRIHO geht's hier.

Mediendialog 2016

Darf man live von Terroranschlägen berichten? Darf man Propagandamaterial verwenden? Wie unterscheidet man vertrauenswürdige Informationen von Falschmeldungen? Welche Rolle übernehmen die Medien und welche Auswirkungen hat das auf die Leser? Erfüllen sie nur ihre Informationspflicht oder ist das schon Panikmache? Und: Wann stellt Berichterstattung ein Sicherheitsrisiko dar?

Anhand der verschiedenen Perspektiven unserer Gäste diskutierten wir diese Fragen. Zu Gast waren:

  • Reinhard Baumgarten - SWR Korrespondent Istanbul
  • Dr. Herbert Landolin Müller - Leiter der Abteilung internationaler Extremismus und Terrorismus des Landesamtes für Verfassungsschutz
  • Prof. Dr. Bertram Scheufele - Professor für Medienpolitik
  • Gert Schneider - Chefredakteur der ‚Eßlinger Zeitung‘

Wir bedanken uns für die spannende Diskussion, die ökonomische, sicherheitspolitische, ethische und wissenschaftliche Aspekte berücksichtigte und viele Antworten auf alle diese Fragen lieferte.

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion gab es noch einen Sektempfang, sodass die Zuhörer und Diskutanten weitere Gedanken austauschen konnten.

Mediendialog 2015

Plakat Hohenheimer Mediendialog 2015

Journalismus oder Rufmord?! Ethik in der Mediengesellschaft

Wo hört journalistische Berichterstattung auf und wo beginnt Rufmord durch die Medien? Diese und weitere Fragen diskutierten die Moderatorinnen Svenja Heber und Inga Frey aus der Fachschaft KoWi mit Gästen aus Wissenschaft und Praxis. Auf dem Podium saßen:

  • Prof. Dr. Dr. Matthias Rath - Philosoph, Medienwissenschaftler und Pädagoge
  • Martin U. Müller - Journalist
  • Oliver Schlappat - Referent für Öffentlichkeitsarbeit beim Deutschen Presserat
  • Ulf Posé - Hörfunk- und Fernsehmoderator, Autor

Als ersten Fall besprach die Gruppe die "Cause Wulff", den Medienskandal um Ex-Bundespräsident Christian Wulff. Wulff war nicht nur mit der Berichterstattung des Spiegel-Magazins unzufrieden, sondern beschwerte sich auch bei Presserat und forderte ihn auf, den Pressekodex zu überarbeiten. Weitere Fälle waren die BILD-Berichterstattung über die deutsch-türkische Schauspielerin Sibel Kekilli als "Porno-Star" und die öffentliche Verunglimpfung der Schülerin Lisa Loch (Teilnehmerin an der Miss Alemania-Wahl), nachdem Stefan Raab in seiner Sendung Bemerkungen über ihren Nachnamen gemacht hatte.

Am Ende der Podiumsdiskussion gab es wie immer Raum für Fragen durch das Publikum.

Mediendialog 2013

Urheberrecht 2.0 

Eine umstrittene Rechtsgrundlage, die die ganze Gesellschaft betrifft: Experten aus Politik, Justiz und Wirtschaft diskutierten beim vierten Hohenheimer Mediendialog am 16.01.2013 über aktuelle Entwicklungen des Urheberrechts in Deutschland.

Ist das Urheberrecht im Zeitalter des Web 2.0 noch aktuell? Der Konflikt um das geistige Eigentum spitzt sich immer weiter zu: Fachleute treten in Dialog und zeigen die Schwierigkeiten im täglichen Umgang mit Medien auf. Welche Rechte haben wir als mediennutzende Bürger und inwiefern müssen Besitzrechte der Produzenten geschützt werden? Über den schmalen Grat, auf dem sich das Urheberrecht bewegt, diskutierten: 

  • Christian Trauthig - Richter am Landesgericht Stuttgart
  • Sven Krohlas - Urheberrechtsexperte der Piratenpartei
  • Daniel Mewes - Dipl. Event-Manager einer beliebten Stuttgarter Diskothek
  • Kai Hummel - Leiter der Unternehmenskommunikation des sozialen Netzwerkes KWICK! 

Mediendialog 2009

Die Wissenschaftlerin und der Praktiker

Beide fragen sich dasselbe und kommen manchmal doch zu unterschiedlichen Antworten: „Wie sieht der perfekte Wahlkampf aus?“ Das will Stephanie Geise ebenso herausfinden wie Helmut Metzner. Beim ersten Hohenheimer Mediendialog am 17.12.2009 in der Aula des Hohenheim Schlosses wurde aber deutlich, dass unterschiedliche Herangehensweisen zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Hier die Wahlforscherin von der Uni Hohenheim, die das Themenmanagement des FDP-Wahlkampfs lobt und die Fokussierung auf Kernkompetenzen einer Partei als Königsweg zum Wahlsieg aufzeigt, dort der Praktiker und FDP-Chefstratege, für den Wahlkampf auch mal Spaß machen muss und der auf die „unausweichliche Penetration“ des Wahlvolks durch Großplakate setzt.

An dem Abend wurde jedenfalls deutlich, dass sich Wissenschaft und Praxis anstrengen müssen, eine gemeinsame Sprache zu finden. Denn nur so können Wahlkämpfe tatsächlich „perfekt“ werden. Die gut 100 anwesenden Studierenden und externen Gäste erlebten zwei spannende Stunden, gespickt mit Anekdoten, kleinen Seitenhieben und den großen Themen – von der deutschen Mentalität gegenüber Online-Wahlkämpfen bis hin zum Eigenleben der Ortsvereine einer Partei. Beim anschließenden Stehempfang im Tannenzapfenzimmer wurden diese Themen vertieft, Kontakte geknüpft und sogar die eine oder andere Jobchance andiskutiert.

Der große Erfolg dieses ersten Hohenheimer Mediendialogs bekräftigt uns, die Reihe fortzuführen. Der Abend brachte inhaltlich neue Einsichten in das Verhältnis von Wissenschaft und Praxis, diente der Vernetzung der Hohenheimer Studierenden untereinander und natürlich dem Kontakteknüpfen zu den beiden Protagonisten auf dem Podium.Wir bedanken uns recht herzlich bei Helmut Metzner, der eigens aus Berlin angereist war und bei Stephanie Geise, die kurzfristig für den erkrankten Frank Brettschneider einsprang. Ein großes Lob geht auch an unsere studentischen Moderatoren des Abends, Katharina Häringer und Hannes Mohr!